Viele Lebensräume mit ihren besonderen Tier- und Pflanzenarten sind das Ergebnis jahrhundertelanger Bewirtschaftung und Nutzung durch den Menschen: Streuwiesen, Magerwiesen, Nieder- und Übergangsmoore, Wacholderheiden - um nur einige zu nennen. Der "amtliche" Naturschutz kümmert sich dabei um die Landschaftspflege: Überall dort, wo Lebensräume unserer Kulturlandschaft durch fehlende Bewirtschaftung von Sukzession bedroht sind, müssen Maßnahmen ergriffen werden. Die Fachbehörde setzt dabei vorhandene Landschaftspflegepläne um und erarbeitet Pflegeziele. Wertvolle Teile der Kulturlandschaft und Naturschutzgebiete werden nach diesen Plänen von Landwirten im Vertragsnaturschutz bewirtschaftet.
Umweltamt Balingen
Für herkömmliche Nutzungsformen unwirtschaftlicher oder empfindlicher Flächen, bietet die Beweidung mit Hochlandrindern eine naturnahe Möglichkeit, diese Flächen in ihrem Zustand zu erhalten, sie zu verbessern oder sogar von der Wildnis zurück zu führen in bewirtschaftete Flächen.
Wir betreiben die Landschaftspflege von Brachland, Offenhaltung von Hochwassereinzugsflächen und sensiblen Naturschutzflächen. Derzeit bewirtschaften wir insgesamt 25 Hektar, darunter fast alle Trillfinger Streuobstwiesen. 15 Hektar werden für die Heumahd verwendet.
Bevor wir damit begonnen haben, war alles Wildnis. Ein kleiner Streifen um die künftige Weidefläche wurde außen herum gemulcht, damit überhaupt erst einmal ein Zaun aufgestellt werden konnte. Nachdem der Zaun stand, wurden die Rinder in die Weide gebracht. "Mal sehn, was passiert?" dachten wir. Die Rinder schafften es tatsächlich, die Landschaft wieder "offen" zu halten. Doch es gab Rückschläge. So erforderte das Hochwasser der Eyach arbeits- und zeitintensive Aufräumarbeiten. Trotzdem hat es sich gelohnt!